Das Bündnis Gemeinsam kämpfen – Ihre Krise nicht auf unserem Rücken hat sich im Oktober 2020 gegründet, um gegen die Abwälzung der Folgen von Wirtschaftskrise und Corona-Pandemie auf den Rücken der ArbeiterInnenklasse aktiv zu werden. Seitdem ist viel passiert. Aufgrund der neueren Entwicklungen arbeitet das Krisenbündnis zusätzlich zu den Themen Aufrüstung, Militarismus, Krieg und Frieden.
Mit dem Bündnis haben wir eine Plattform für offenen politischen Austausch geschaffen, auf der wir uns vernetzen können, unsere Kämpfe zusammenführen und inhaltliche und strategische Grundlagen für unser gemeinsames Handeln entwickeln. Es beteiligen sich verschiedene linke Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen aus Nürnberg und Umgebung.
Wir sollen bezahlen?!
Steigende Preise in allen Bereichen unseres Lebens, doch unsere Einkommen bleiben gleich. Während das gerade unsere Realität ist, machen die großen Energie-, Öl- oder Immobilienkonzerne Rekordgewinne. Der Staat subventioniert die teuren Preise, statt wirksam dagegen vorzugehen, beschließt milliardenschwere Konzerngeschenke und stellt 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereit. Die schwarze Null ist plötzlich vergessen und wo gestern angeblich noch Ebbe in den Kassen herrschte, wo Sozialleistungen, die Gesundheitsversorgung und Gelder für Kulturprojekte zurückgefahren wurden, wo weder Geld für Erwerbslose, Arme, RentnerInnen, Jugendzentren, Geflüchtete, Nahverkehr, Schulen, Gesundheit, Bäder, Lohnerhöhungen, noch fürs Klima vorhanden zu sein schien, wird nun das Geld Säckeweise ausgegeben.
Während also die soziale Unsicherheit, die die kapitalistische Wirtschaftsweise für die Mehrheit mit sich bringt, beständig wächst, während unser Lebensstandard bedroht wird bzw. bereits sinkt, während die Konkurrenz zunimmt, kleine Betriebe und selbst einige mittlere Unternehmen ums Überleben kämpfen, nutzen andere Privatunternehmen, Banken und Konzerne, der kapitalistischen Konkurrenzlogik entsprechend, einmal mehr die Gunst der Stunde um die Profite auszubauen. Es ist absehbar, dass die folgende ökonomische Krise auf die lohnabhängige Mehrheit abgewälzt werden soll, während der gesellschaftlich produzierte Reichtum zur Aufrechterhaltung des Systems weiterhin von unten nach oben verteilt wird. Gewinne werden wie üblich privatisiert, Verluste vergesellschaftet. Die milliardenschweren Lösungsprogramme werden jetzt erst auf den Weg gebracht. Die Rechnung folgt sicher und wird erneut an uns adressiert sein. Die Erhöhung von Gebühren und Sozialversicherungsabgaben, wie die Kürzung von Sozialleistungen, Gesundheitsversorgung, Renten etc. steht erneut auf der Tagesordnung.
Organisiert euch!
Und die Krise wird auch in anderen Bereichen eine ganze Reihe an Veränderungen nach sich ziehen. Steigende Konkurrenz sowohl im Inneren aber auch global um Marktanteile, Rohstoffe, Absatzmärkte und Arbeitskräfte. Die Kriegsgefahr wächst. Die soziale Lage verschärft sich global. Verarmung, Hunger und Elend, wachsende Widersprüche, Aufstände und Fluchtbewegungen werden vielerorts die Folge sein. Um diese Folgen der Krise im Sinne kapitalistischen Wirtschaftens unter Kontrolle zu halten, werden wir den weiteren Ausbau von Überwachung und Kontrolle erleben, genauso wie die Verschärfung von Gesetzen, die Einschränkung von Rechten und die Militarisierung der Repression im Inneren.
Frauen werden – das zeichnete sich schon zu Beginn der Coronapandemie ab – einmal mehr in besonderer Form Leidtragende der Krise sein, ob durch zusätzliche Kleinkinderbetreuung, Homeschooling oder als oft prekär beschäftigte erste Krisenopfer.
Der rassistische, ausschließlich an Profitinteressen orientierte Umgang mit Geflüchteten wird weiter zunehmen, weiterhin werden, um Unzufriedene einzufangen, faschistische Pseudolösungen präsentiert. Über all das hinaus ist zu befürchten, dass drängende Probleme wie z.B. die Klimakatastrophe zugunsten kurzfristiger Profitinteressen wieder auf die lange Bank geschoben werden und die kapitalistische Produktionsweise ihren Zerstörungskräften weiter freien Lauf lassen wird.
Das was da im Zuge der Krise auf uns alle zukommt erfordert gemeinsames Handeln. Denn wie stark die Krisenfolgen auf die Mehrheit abgewälzt werden, hängt maßgeblich von den Kämpfen ab, die wir gemeinsam führen werden! Im Bündnis Gemeinsam kämpfen – Ihre Krise nicht auf unserem Rücken haben wir uns zusammengeschlossen. Gemeinsam können wir unsere Positionen und unseren Protest wahrnehmbar machen und gesellschaftliche Perspektiven schaffen.
Schließ dich uns an!